Gedichte

 

auch

in die nacht

die augen fallen

dahin

wo man nicht sein kann

 

Death Letter Blues

ohne Schuhe

Socken vom Teufel dicke auf
dem Friedhof wo
treibst du dich auf
den Socken wo
ein Bein im Grab längst

gerade noch gerettet vor
den Stürmen 

 

(Für B. Reimann und R. M. Schernikau)

 

1

sehen schwere wolken
lose himmel hängen

tief

geschobene nebel

blau und wir besoffen

kehren böden aus

einander

wenig am zenit

wohin kommt

die welt uns nicht entgegen?

 

2

nur
weg ist immer

hier

ein vers vor dem haus

unter den schuhen oder

schuhe selbst wo

e. s. sagt sie

möchte betonen

das ihre flucht keine war

immer

werde sie danach

befragt

es war eine übersiedlung

3

verdoppeln für

und wider und

jetzt möchte alle welt

überall und nirgends sein

oder wo der schwank

meine und deine ausbrüche

oder vom berg aus die stadt?

 

die nacht

die nacht die nacht und
kein tröpfchen und
kein schwank und
still der mond nur leises atmen 

wenn alles bergab geht
werde ich lyrikerin

 

(An und für Su Arnold)

 

Anne Hofmann geboren in Karl-Marx-Stadt, ist Redakteurin der Zeitschrift OutsideTheBox.

Lyrik#1PS