FRAUEN* (T) RAUM
sie ist doch zu hause da kann sie pampers-bären sammeln wenn da nicht immer ihr hunger wäre beim tanz hatte sie sich das baby gewiegt gewogen er ihr damals noch konfliktscheu nennt man trend-line formeln der liebe wohn-ideen mit pfiff geh doch zum teufel therapeuten theater macht sie immer nur hinter den kulissen sieht es ganz mutter-kind-pass-termine einhalten alle pfiffen sie ihr nach job-journal web-journal gesundheit erziehung gastlichkeit spinnweben müssten auch entfernt man die achselhaare sollte auch der schreibtisch die schlaflosigkeit alles wie aus dem journal die kataloge schleppt sie die neuesten fitness-trend kind-in-wien ein stadtführer das führt bei kleinkindern zu zustände hat sie und ihre freundinnen haben sie alle haben cellulitis krampfadern besenreiser couperose fältchen überflüssige härchen doch dank patchworkfamilie handarbeiten wieder in gewissen abständen einen arbeitsraum ihr arbeitstraum raumpflegerin gesucht doch ihr bleibt besten- andernfalls räumungsverkauf alles muss raus kutzen statt putzen ketzerische freundinnen wetzen messer mäuler halten maulaffen hot-line fixe stunden fax-hotline im informationszeit das alter hat keine chance wirksamkeit wie vom blitz ge-trend-ambiente jedes stück ein unikat man lebt nicht nur in einer familie um nabelschau am kassenband zeit ist geld ist nicht alles ist kunst ist kein aspirin wie sie hochmotiviert und leistungsorientiert kontaktfreudig belastbar bleiben ohrenbetäubend der geräuschpegel der kinder wie soll sie neben dem haushalt nicht einmal radio kann sie beim dem geschrei ö1 gehört gehört können sie aber sie kann nie und wenn das telefon und nebenan otto normalverbraucherfreundliche und umweltschonende versandware kann sie wenigstens wenn alle schlafen alle außer ihre natürliche schönheit leicht gemacht hat sie es sich schon immer nicht einfach und natürlich gebären nie den kopf zerbrochen sondern sich alles in den gesetzt den fall wer ist denn schon wer will denn schon so kommen sie und ihre wünsche im baby-alltag nicht zu groß sollte der abstand zwischen dem ersten und dem zweiten hausgeburt ausgeburt allabendliche schrei-orgien statt schreib-orgien so hatte sie es sich glauben sie mir heißt nicht wissen allein genügt nicht vorgestellt immer brav ihre wünsche hintangestellt so finden erobern behalten sie den lover ihrer wahl doch übermut tut selten das hat schon ihre mutter oft will sie jetzt am liebsten nur noch schmerzambulanz schreiambulanz täglich geöffnet von acht bis adressen im an- baumbehang zum bestellen ihr fehlt eine schreibambulanz ganz genau warum gibt es keine so kommen sie nicht in die abhängigkeitsspirale vor monaten hätte sie schon zur gynäkologin was ist die ideale gestalten sie die geburtstagsparty einmal anders haufenweise mutti-kind- und baby-kataloge im wohnzimmer im schlafzimmer am klo was so ein balg alles dabei hatte sie es ganz anders als ihre mutter schwester freundin nachbarin die anderen ich bitte sie zum schreiben braucht man doch keinen eigenen hier bin ich mensch hier kauf ich auf der parkbank im cafe überall vertrauen ist die mutter der beziehungskiste in ehren aber trautes heim trotz heimlichkeiten traut sie sich winterhochzeit ganz in weiß zum glück allein fehlt nur ein diamant aber sie will nichts mehr für länger außer eine unbefristete miete wohnen am wörthersee ihr bleibt die buchstabensuppe und die brösel unter dem tisch sie muss staubsaugen soll sich mehr abgrenzen sagt ihr mann sagt die freundin sagt die therapeutin sagt die zeitschrift sie hätte lieber zeit für die schrift zeile für zeile wie fördere ich mein kind nehmen sie sich zeit für ihre schönheit nie wieder rückenschmerzen sie führt ein echt-zeit-leben das kann ihr keiner so vereinbaren sie kinder, haushalt und berufsleben richtig raum lassen für phantasien visionen wie sie ihre emotionen in den hinterkopf zu einer lockeren banane stecken wir versichern bein und gegen strapaziertes haar haben wir hast du wieder eine laune deine fünf minuten deine tage follow your style