Gedichte
Fruchtlos
Entscheidungen werden gefällt und
selten alle Beteiligten gefragt
so entstehen Pulverfässer
nur hypothetisch
Das Kind fragt viel und ist bald stumm
darin wächst ein Minzgewächs und
metamorphosiert zu Brennnesseln,
denn Gift trinken reinigt
Sprinkleranlagen verschwenderisch aufgestellt
Verschwendung rationalisieren funktioniert
minus Emotionalität akzeptieren
sinnvoll Stoffe aus Salz weben
zu neuer Kleidung in neuer Umgebung
Krusten wachsen auf Bahngleisen wie Flechten
springen auf Häute über
Während die liebsten Eltern zurückbleiben
trennt Stahl Lüfte voneinander und Briefe
schreiben dauert
nah und fern zusammengeschweißt
damals nicht wie heute
Doch das ist lange her
Monate wachsen wie Moneten anderswo
Pflanzen gibt es überall
Heimkommen
Speiende Geysire
schillernde Attraktionen, nach denen gesucht wird
Sie speien Wertpapiere
offene Münder stehen darunter
Sichere Existenzen – versprochen!
Sie wurden ihnen versprochen!
Herausgerissene Hirnstränge – geblieben.
Strukturen
mal vorgegeben
dann aufgelöst
kotzen
was haben sie davon?
Wenn alles dreckig ist,
müssen ja doch die wischen,
die nicht kotzten.
Doch schon vorher zieht der Himmel zu.
„Sieh zu,
dass du nach Hause kommst,
wenn du nicht hierher gehörst“
Kratzende Hecken
zerrissene Zeitungen auf den Straßen
grinsend und dreckig
vertraute Macken fehlen
Aber das hättest du doch wissen können,
willkommen sein ist anders, könnte man den Hoffenden sagen
Treubleiben
Dein gepunktetes Kleid, genau das
aus deiner Stimme, welche verstummte
während du es anprobiertes, entwich sie
Aber weine doch nicht
du kenterst schon nicht
das Boot schaukelt nur ein wenig
Heule dir doch nicht ins Hemd
Woher hast du es überhaupt?
Niemand erlaubt dir das Tragen
Das ist wider die Weiblichkeit
Bewahre sie dir!
Wölfe heulen, aber doch nicht du.
Wölfe in gelben Galoschen
müssen sich nicht rechtfertigen
Freunde klatschen in die Hände
Applaus für einen Menschen
ein Lebewesen mit Eigenheit