Gedichte
sie sucht sie, in:
selbstgespraeche ueber naehe
spezialistin fuer luecken, fuer ausdauer, fuer wiederholung
und alle fuenfzig meter ein pfosten, weiß
sein kunststoffkorpus, links die reflektoren
so geht das taeglich, denn wild nimmt
die unruhigen lichtstrahlen wahr
bleibt ungeschoren, scheut zurück
oh, sie ist eine saeule, bis sie beginnt, auch sie
und faellt wie eine faust ins klavier
ein huhn in den koernertrog den trugbetrug
geht freiwillig hinein bleibt verzichtet auf die
feinen nebensachen, die anderen ufer aus den augenwinkeln
hoehensonne nachts ist bitter (schichtarbeit tut not)
vogelbeere, die: winkelement ueber asphalt
angelehnt wie ein geruest, wie haut von gries
und schwer bemueht halb unter staub
ein alter boeschungsbrand der blueht
rueckwaerts: aus diesem ersatzteillager passt nichts
in ihre brust, das war der irrtum und noch nie so schoen geirrt
schon nieselt was bis in die zehen und der eine zeh er schwebt
dann notrufsaeule (so zutraulich, orange und heiter)
taste a – … gewuenschte person
taste b – nicht erreichbar …
das muenzgeld aus, dahinter sanddorn
auf der wange flecken groß wie o
-regung beim ersten strei- oder konfli-
sie weiß: sorge haengt gefaehrlich nah an sarg
und lieben* ist mau wenn man sich aergert
wie twister und tabu auf viel zu kleinem feld
der falke beobachtet die autobahn
zaehlt autos, laster zaehlen doppelt
ueber den kragen graebt ueber kehle kalt verkleidung
seit wir uns meiden fass unbetreten eben mich gras ist soll
wiese rasen nicht brach liegen an spielen, bis wir uns vertragen
wir uns seitenraechen pech und frevel ineinander sehn
(luecke, planke; ueberholt der hier von rechts?)
alle achtung, mit bravour geschnitten
besser man hat einen vorhang
hat einen hang fuer besserungen
vorlaut: ist nein sagen erlaubt? immer
kommt in den sagen laub vor es gelb rot graut mir
davor bis in den herbst hinein. bin wie vertrie-
verdrießlich, schließlich singst du laut und falsch
was ich
hinreißend und anders nicht finden kann
vertragen also: gras, wie es im wind sich neigt und dennoch bleibt
(derweil an der raststaette* = abdriftende erinnerung)
hosenknopf geoeffnet fuer den gemuetlichen teil.
uh, wer spricht? lass es zu. nimm die haende weg
lass das, sei still, eine große erzaehlung ins auto will.
klopft sie schon ans fenster? nein, das ist der wind.
liegt sie vor der tuer? nein, es ist das kind. da liegt es gut.
dann sitzt sie auf der zeitung? in der zeitung, ja:
* der konzessionsinhaber ist vertraglich zur aufrechterhaltung eines 24-stunden-betriebs verpflichtet.
sie sucht ihn
der umgekehrte satz der mittel trifft sein ziel nicht besser
den spatz auf das brot werfen oder die jalousie holt den regen
rein und immerhin heiter (lies: so kommen wir nicht weiter)
du rufst ja doch nicht an, bleibt nur das wunder einer staatsratseingabe,
still & stetig wie der eben reingeholte regen: jeder tropfen training,
bis das schlechte wieder schmerzhaft ist
schundschwund, so der unausrottbare hang zum positiven
nicht mehr am nagetuch hungern ich meine hängen wird
n.n.
und wenn sie nicht
gestorben sind
dann leben sie
noch heute